"Fall down seven, stand up eight!"
Interview mit Janosch Nietlispach
Ein unglaublich facettenreicher Mensch, 6-facher Kickbox-Weltmeister, Konditionstrainer, Gründer von Boxelor und Motivations-Coach: Janosch Nietlispach brennt für alles,was er tut. Ein typischer Tag startet für ihn mit einem Lächeln, denn er hat gelernt, wie man Motivation zu einem Automatismus transformieren kann.
Durch seine Mutter ist Janosch mit jungen Jahren zum Kickboxen gekommen. Der «Lange Lulatsch», wie er sich selbst lachend bezeichnet, war damals weder durchtrainiert noch mit Selbstvertrauen gesegnet. Sein Trainer war damals derjenige, der an ihn glaubte und in ihm die erste Motivation entfachte. «Er gab mir das Gefühl, viel erreichen zu können, und genau das wollte ich ihm auch beweisen.» Sechs Kickbox-Weltmeistertitel unterstreichen gut, dass ihm das gelungen ist. Janosch ist stolz, heute genau an diesem Punkt in seinem Leben zu stehen, wo er sich gerade befindet. Im Gespräch mit ihm gibt er wichtige Tipps, wie man die Grundlagen zur Selbstmotivation schaffen kann, um auch nach dem siebten Mal hinfallen wieder ein achtes Mal aufzustehen, um weiterzumachen.
Visualisierung und Vorbilder
Um ein bestimmtes Ziel zu erreichen, hilft es, dieses zu visualisieren. «Der Schlüssel ist positive Visualisierung. In meinem Kopf war ich von Anfang an Weltmeister, weil ich es mir täglich vorgestellt habe. Ich habe mich komplett in den Zustand des Weltmeisters hineingefühlt, was mich enorm motivierte.» Wenn man sich ein neues Ziel setzt, soll man sich vorstellen, wie es sich anfühlt, wenn man es erreicht hat. Zudem sucht Janosch sich seine Vorbilder genau aus. Es sind für ihn keine Weltstars aus dem Fernsehen, sondern Menschen aus seinem Umfeld. «Dadurch kannst du von deinen Vorbildern lernen und dich durch sie inspirieren lassen. Der direkte Zugang macht einen grossen Unterschied.»
Kleine Ziele setzen und dankbar sein
Es macht Sinn, grosse Ziele in kleinere und auch realistische Teilziele zu unterteilen. Was Janosch selbst erst lernen musste: «Sei dankbar, wenn du das erreicht hast, was du wolltest.» Auch wenn es nur ein kleines Ziel ist, ist es trotzdem Teil des grossen Ganzen. Fokussiert man sich auf die kleinen Erfolge, wird man schneller ans Ziel kommen.
Automatismen erzeugen
Wenn man alle Bausteine anwendet, wird sich nach und nach ein Automatismus einstellen. Wofür man zu Beginn noch Unmengen an Motivation aufbringen musste, wird wie das tägliche Zähneputzen: Es geht fast wie von selbst. «Als Kind wusste niemand von uns, wie man auf die Toilette geht oder wie man sich die Zähne putzt. Inzwischen ist das für uns ein Automatismus geworden, bei dem wir gar nicht mehr nachdenken müssen.» Genauso verhält es sich mit allen Gewohnheiten im Leben. Etwas so lange machen, bis aus der Motivation eine Gewohnheit wird.