Adrian Ruch - Golfsport bringt Menschen zusammen

Adrian Ruch ist Manager des Golfclubs Gstaad-Saanenland, dessen 18-Loch-Anlage als eine der schönsten der Alpen gilt. Im Interview erzählt er uns, was den Golfsport so besonders macht und auch was sich in den letzten Jahren verändert hat. 

 

Interview mit Adrian Ruch :

 

Der Golfsport ist im Trend, was macht für Sie Golf aus?

 

Es gibt mehrere Aspekte, die ich am Golfsport überaus schätze und die ihn von den meisten anderen Sportarten abheben: 1. Man spielt draussen, meistens auf idyllischen, landschaftlich schön gelegenen Plätzen. 2. Golf bietet vielfältige Herausforderungen und wird daher nie langweilig. 3. Jeder kann sich mit etwas Fleiss bis ins hohe Alter nicht in allen, aber doch in den meisten Teilbereichen verbessern. 4. Golfer mit verschiedenen Spielstärken können gemeinsam spielen, ohne dass jemand über- oder unterfordert wird. 5. Man hat Zeit, sich mit dem Spielpartner auszutauschen und lernt einander so besser kennen. 6. Es besteht die Möglichkeit, auf quasi unzähligen verschiedenen Golfplätzen zu spielen.

 

Welche Entwicklung/Veränderung haben Sie im Golfsport in den letzten Jahren erlebt?

 

Generell haben in den letzten Jahren breite Bevölkerungsschichten den Golfsport entdeckt. Er wird aufgrund des grossen Landbedarfs und der kostspieligen Platzpflege in der Schweiz nie ein billiger Sport sein, aber in den meisten Clubs wird Golf heute nicht mehr als Nobelsport verstanden. Und während der Corona-Zeit haben viele Menschen Golf als gefahrloses Hobby entdeckt oder wiederentdeckt, deshalb waren Abschlagszeiten in den letzten Jahren gefragt wie kaum je zuvor.

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Auf welchen Event freuen Sie sich dieses Jahr besonders?

 

Als Fan und Fernsehsportler ist für mich in den Jahren ohne Ryder-Cup jeweils das British Open der Höhepunkt; 2022 wird es wieder einmal auf dem historischen Old Course in St. Andrews stattfinden. Im Golfclub Gstaad-Saanenland gibt es viele schöne Turniere, wenn ich mich für einen Event entscheiden muss, wähle ich das Clubfest, bei dem eine kreative Spielformel angewendet wird und die meisten Mitglieder verkleidet spielen. Letztes Jahr fand es unter dem Motto «Der wilde Westen» statt, für 2022 muss ich mir mit meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zusammen noch etwas ausdenken.

 

Wie oft kommen Sie überhaupt noch dazu, privat in diesem schönen Bergpanorama Golf zu spielen?

 

Letztes Jahr war das leider nur sehr selten der Fall. Doch ich habe mir vorgenommen, heuer am Abend nach der Arbeit öfter noch 9 Loch zu spielen. Unser Golfplatz ist immer schön, aber im Morgen- oder Abendlicht ist die Bergwelt einfach traumhaft.

 

Abgesehen vom Golfclub Gstaad Saanenland, auf welchem Golfplatz hatten sie eine besonders gute Erinnerung?

 

Ich durfte am Omega European Masters 2006 – ich war damals noch als Sportjournalist tätig – das Pro-Am mit dem damaligen Wunderkind Michelle Wie spielen. Rund 800 Zuschauer begleiteten uns auf der ganzen Runde. Das war zwar stressig und nervenaufreibend, aber doch ein unvergessliches Erlebnis. Und 2015 absolvierte ich im Royal County Down Golf Club eine Runde; der Platz gilt zurecht als einer der weltbesten. Weil eine gute Woche später dort das Irish Open angesetzt war, befand sich der Parcours in einem Topzustand. Wir mussten auf dem Fairway jeweils eine kleine Matte unter den Ball legen, um Divots zu vermeiden. Ich spielte mit einem Engländer und zwei Amerikanern. Überhaupt lernt man beim Golfen immer wieder interessante Leute aus aller Welt kennen.