Fussball Trainingslager - Die Betreuung steht über dem Preis

Blogbeitrag von Markus Meier

 

Das Fussball Trainingslager ist bei den Schweizer Fussballvereinen schon fast zu einer Institution geworden. Längst nicht nur die professionellen Clubs aus der Super League und der Challenge League buchen in den kalten Wintermonaten ein Plätzchen an der warmen Sonne mit schönem Grün. Nein, auch die Amateure aus den unteren Ligen bis in die 3. Liga gönnen sich dieses Highlight des Jahres!

 

Dementsprechend umkämpft ist auch der Trainingslagermarkt auf der Anbieterseite. Zählt man alle Vereine der sieben höchsten Männer Ligen zusammen, kommt man auf 870 Vereine. Hinzu kommen erfreulicherweise immer mehr Frauen Fussballmannschaften, die ebenfalls ein Trainingslager durchführen wollen. Insgesamt kommen wohl ca. 900 Mannschaften für ein Trainingslager in Frage. Rechnen wir pro Mannschaft einen durchschnittlichen Preis von insgesamt CHF 20'000.- pro Trainingslager liegt der potenzielle Markt für Fussballtrainingslager in der Schweiz bei 18 Millionen Schweizer Franken pro Wintersaison.

 

Die grössten Anbieter im Fussballtrainingslager-Markt der Schweiz sind Travel Club und Destination Sports. Daneben sind aber auch andere Anbieter wie Knecht Reisen, Soccatours, planetsport, oder eben auch wir und viele kleinere Anbieter im Rennen um die Organisation der begehrten Trainingslager.

 

Aus einer über 20-jährigen Erfahrung als Fussballspieler und Fussballtrainer in jeder der sechs höchsten Ligen der Schweiz, kann ich aber aus Überzeugung sagen, dass ein Trainingslager nicht gleich einem anderen Trainingslager ist. Zu individuell sind die Bedürfnisse der einzelnen Mannschaften, Trainer und Sportchefs. Ein Trainingslager sollte man demzufolge nicht einfach Online buchen: Ein Beratungsgespräch beugt unerwünschten Überraschungen vor Ort vor und bringt das Projekt Trainingslager mit wenigen Punkten zu einem unvergesslichen Gesamtergebnis. Zudem gibt es mittlerweile auch einige schwarze Schafe in der Branche, welche mit möglichst tiefen Preisen und sogenannten Lockangeboten die Mannschaften versuchen zu überzeugen. Bekannterweise ist der Preis bei vielen Vereinen immer noch das massgebende Argument für eine Buchung. Und ein Trainingslager sei doch nicht schwer zu buchen: Ein Flug, ein Hotel, ein Fussballplatz! Das stimmt aus meiner Sicht aber überhaupt nicht. Zu viele Details in dem sensiblen Gefüge einer Fussballmannschaft müssen berücksichtigt werden. Darum meine klare Meinung dazu: Der Preis alleine kann für viel Unzufriedenheit sorgen. Mit einer ehrlichen fachkundigen Beratung können die grössten Stolpersteine im Vorfeld bereits aus dem Weg geräumt werden.

 

Die Themen bei einer Trainingslagerbuchung sind vielfältig und darum starte ich mit der Aufklärung meiner bekannten Hindernisse respektive Reklamationspotenziale.

 

Wer zahlt?

Wie das Trainingslager finanziert wird, ist eine entscheidende Frage. Gerade hier ist die Sportart Fussball am weitesten und die Finanzierungsmöglichkeiten sind mehr als ausgereizt. Im professionellen Bereich ist der Fall klar. Hier muss der einzelne Spieler nichts bezahlen, die Kosten übernimmt der Verein vollumfänglich. Auch weil es ja der Beruf des Spielers ist und wenn der Verein in ein Trainingslager gehen will, dann «müssen» natürlich alle Spieler mit, dafür zahlen sie aber nicht selber. Im professionellen Bereich kommt ein Trainingslager auch nicht Ferien gleich, denn diese Wochen sind dann mit bis zu drei bis vier Trainingseinheiten pro Tag

 mitunter wirklich auch die anstrengendsten Wochen im Jahr.

Auch in der 1. Liga Promotion gibt es einige Clubs, bei welchen das Trainingslager den Spielern als eine Art «Goodie» bei Vertragsgesprächen angeboten wird und fast schon traditionell vom Verein bezahlt wird. Dieses Vorgehen geht gar bis in die 2. oder gar 3. Liga hinunter. Auch in diesen Ligen gibt es Vereine, bei welchen das Trainingslager zu Lasten des Vereins geht. Viele weitere Vereine finanzieren sich das Trainingslager mit speziellen Aktionen wie Matchballsponsoring, Torprämien, Losaktion und so weiter und so fort. Je mehr Geld eingespielt werden kann, desto weniger kostet das Trainingslager den einzelnen Spieler. Hier sind fast grenzenlose Möglichkeiten vorhanden und durch das ganze Fussball Business bekannt. Weil viele Mannschaften mit jungen Spielern wie Lernende oder Studenten gespickt sind, werden diese meistens zuerst unterstützt. Diese grosse Solidarität kann auch heute noch vielerorts in den einzelnen Vereinen erlebt werden und kommt natürlich dem Vereinsgedanken sehr nahe. Neben den erwähnten Möglichkeiten unterstützen diverse Vereine ihre Spieler mit einem fixen Beitrag. Dieser kann CHF 200.- bis CHF 500.- oder mehr betragen. Den allfälligen Rest, muss dann von jedem einzelnen Spieler selber bezahlt werden.

 

Wie lange soll das Trainingslager dauern?

Die Dauer eines Trainingslagers hängt hauptsächlich vom Budget, den Anzahl Ferientagen, welche die Spieler einsetzen wollen und den sportlichen und/oder gesellschaftlichen Zielen des Trainingslagers ab. Das klassische Fussball Trainingslager findet immer noch vielfach von Samstag zu Samstag, eine Woche und 7 Nächte statt. Wenn schon fliegen, dann nicht nur für drei oder vier Tage. Und mehr Tage zur Verfügung ist natürlich ein schöner Luxus, sowohl für den Trainer-Staff, wie auch für die Spieler. Gerade in den letzten Jahren vor der Pandemie ist aber auch immer mehr die Kurztrip Variante beliebt geworden, in welchem die Mannschaften gerne von Mittwoch bis Sonntag, also 4 Nächte oder von Donnerstag bis Sonntag, sogar nur 3 Nächte buchen wollen. Diese Variante entspricht natürlich einem verlängerten Wochenende, welches das Budget entlastet und durchaus auch coole Tage verspricht, in welche vieles reingepackt werden kann. Wie gesagt, es ist eine reine Bedürfnisfrage, welche Variante pro Verein am besten passt.

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Wohin soll es gehen?

Die Auswahl ist mittlerweile riesig! Wie soll man hier den Überblick behalten?

Frage 1 welche man sich stellen sollte: Fliegen wir oder fahren wir mit dem Bus, resp. den Privatautos?

 

Tessin und Gardasee

Ohne Flugreise ist Italien und der Gardasee ein Evergreen. In einer viereinhalbstündigen Fahrt kann dieses Gebiet erreicht werden und verspricht um einiges wärmeres Wetter als bei uns in der Deutschschweiz. Aber Achtung, es kann auch kalt und garstig sein. Ich habe schon zweimal Schnee und gefrorene Plätze erlebt. Statt schöner Naturrasen, hiess es dann Kraftraum und Kunstrasen. Gerade in den letzten zwei Jahren ist das Tessin wieder aufgeblüht. Natürlich auch der Situation geschuldet, aber hier gilt ebenfalls, bei glücklichem Wetterverlauf ein Traum, bei schlechtem Wetter jedoch eher ein Alptraum.

 

Spanien Festland

Gerade das Festland in Spanien ist zu einem wahren Hotspot im Bereich Fussball Trainingslager geworden. Sei es rund um Barcelona, Valencia, oder noch südlicher in der Region Alicante und dann natürlich der wahre Hotspot in Malaga, resp. Marbella: Spanien lässt keine Wünsche offen für ein gelungenes Trainingslager. Während Marbella den Ruf eines eher teureren Trainingslagers mit sich bringt, dafür aber Wettersicherheit und perfekte Bedingungen, ist gerade Barcelona und Valencia sehr beliebt, weil da nur schon die Flüge ein x-faches günstiger sind als der Weg nach Malaga. Selbstverständlich ist an den meisten Orten auch nachts etwas los. Wenn nicht unter der Woche, dann kann auf jeden Fall am Wochenende so richtig abgefeiert werden!

 

Kanarische Inseln

Die Kanarischen Inseln gehen immer. Gerade Gran Canaria bietet gute Infrastruktur, schönes Wetter und auch da ist ziemlich etwas los. Soll es also ein ruhiges Trainingslager geben, dann besser nicht Gran Canaria! Auch Teneriffa punktet mit gutem Wetter und die Infrastruktur stimmt. Was eher gegen die Kanarischen Inseln im Allgemeinen spricht, ist der relativ lange und teurere Flug und wer keinen Wind mag, darf nicht dahin.

 

 

Mallorca

In Mallorca sind wenig bis keine Naturrasenplätze zu finden. Im Winter ist gerade dieser Punkt essenziell, weil die Plätze bei uns gefroren und nur Kunstrasen verfügbar ist. Auf Mallorca ist nicht viel los in dieser Zeit, aber das Wetter ist meistens gut und für ein reibungsloses Trainingslager steht nichts im Wege. Trotzdem ist Mallorca eher etwas in Vergessenheit geraten, weil schlicht und einfach die Angebote fehlen.

 

 

Portugal

Das Wetter ist meistens sehr gut und die Temperaturen laden zu einem perfekten Trainingslager ein. Portugal gilt im Allgemeinen als etwas teurer im Vergleich zu Spanien. Der Preistreiber sind hier vor allem die wirklich guten Hotelanlagen inklusive Fussballplätze. Die Fluganbindungen sind gerade mit easyJet gut und günstig. Die Angebote in Portugal sind vielfältig und wer etwas besonders Gutes und Schickes haben will, ist hier an der richtigen Adresse.

 

Türkei

Preis-Leistung ist unschlagbar in der Türkei! Die Hotelanlagen sind luxuriös und lassen keine Wünsche offen. Die Häuser liegen direkt am Meer und auch die Fussballplätze sind kaum zu überbieten. Das Klischee der Türkei schwingt aber vielerorts noch mit und entweder liebt man die Türkei oder man meidet sie.

 

Ausserhalb Europa

Selbstverständlich gibt es auch noch die exotischen Ziele, auf welche es durchaus einen Blick zu werfen gilt. Wie beschreiben, viele Mannschaften finanzieren sich ein Trainingslager selber und wollen dann auch mitbestimmen, wo es hingeht. Hier sind den Fantasien keine Grenzen gesetzt. Thailand bietet einige hervorragende Sporthotels und ebenso schöne Fussballplätze. Miami ist möglich, gute Flugverbindung, Fussballplätze sind vorhanden und etwas Besonderes ist es allemal. Südafrika, resp. Kapstadt eignet sich vor allem bezüglich dem gleichen Breitengrad, also keine Zeitverschiebung, und dem Sommer in unseren kalten Monaten. Mein persönliches Highlight, und ebenso das vieler meiner damaligen Mitspieler diesbezüglich, ist Gambia (Afrika). Alst 1. Liga Mannschaft haben wir im Nationalstadion trainiert, gewohnt haben wir in einem schönen Resort direkt am Meer, die Tageszeitung hat jeden Tag über uns berichtet und das Freundschaftsspiel hat vor knapp 2000 Zuschauern stattgefunden. Auch wenn schon über 20 Jahre vergangen sind, die Erinnerungen bleiben bestehen!

 

Was ist das Ziel des Trainingslagers

Neben den sportlichen Zielen darf auch der gesellschaftliche Aspekt nicht ausser Acht gelassen werden. Klar, endlich hat man als Trainer mal Zeit an der Taktik zu feilen oder die Standardsituation einzuüben. Aber aus meiner Sicht sind gerade diese Punkte nur am Rande ausschlaggebend. Was mir vor allem in Erinnerung bleibt, sind einerseits natürlich die Trainingseinheiten auf den verschiedenen Plätzen, das Trainingslagerfeeling, jeden Tag auf dem Platz zu sein, die Müdigkeit die nach dem dritten Tag schwere Beine mit sich bringt etc. Aber was wirklich geprägt hat, sind die gesellschaftlichen Aspekte. Die Jassabende, die Playstationturniere, das gemütliche Beisammensein bei den Essen, natürlich das eine oder andere Mal Ausgang bis in die frühen Morgenstunden, das wilde Treiben auf den Hotelgängen zwischen den einzelnen Zimmern der Spieler und nicht zuletzt der soziale Gedanke, dass jeder Spieler ein Teil des Teams sein darf, hat mich als Spieler aber auch mich als Mensch bis heute geprägt. Jedes einzelne Trainingslager wird so zum Erlebnis für die Ewigkeit

 

Wie viel soll trainiert werden

«Endlich jeden Tag zwei Mal trainieren und alles nachholen, was wir unter dem Jahr nicht reinkriegen, schliesslich ist ja Vorbereitungszeit und wir wollen dann bereit sein, wenn die Meisterschlaft wieder losgeht!», so oder ähnlich stelle ich das Trainingsanforderungsprofil bei den Vereinen auch heute noch fest. Daraus resultieren oftmals vier bis fünf verletzte Spieler und eine eher unzufriedene Mannschaft reist nach Hause zurück.

Weniger ist mehr lautet hier das Motto! Auf jeden Fall muss das Trainingspensum der normalen Wochenbelastung von zu Hause angepasst werden. Wer zu Hause unter der Woche zwei bis drei Mal trainiert, kann in der Trainingslagerwoche nicht jeden Tag am Morgen und am Nachmittag trainieren. Diese Belastung ist schlicht und einfach zu gross und birgt Risiken in sich. Und bitte nicht zu steil in das Abenteuer Trainingslager einsteigen. Langsam beginnen und stetig steigern, so dass auch ab der 2. Hälfte der Trainingslagerwoche noch auf einem ansprechenden Niveau trainiert werden kann. Selbstverständlich soll aber die eine oder andere Einheit zusätzlich für Technik, Taktik oder Standartsituationen eingebaut werden. Beispielsweise ein Fussballtennisturnier: Dieses Spiel hat schon viele Sieger und Verlierer hervorgebracht und wichtig hier; keine riesige Belastung, aber alles dabei, was das Trainerherz begehrt…

 

Wo befindet sich der Platz

Am besten ist natürlich ein Fussballplatz direkt neben dem Hotel. Zu Fuss in den Badelatschen vom Zimmer auf den Fussballplatz laufen, erst dort die Fussballschuhe schnüren und los geht’s. Auch nach dem Training kann individuell so lange auf dem Platz geblieben werden wie vom Team gewünscht, ein nicht zu vernachlässigender Punkt. Niemand will eine 15 bis 20-minütige Fahrt zum Fussballplatz und nach dem Training wieder zurück. Dies sind 40 Minuten, oder gar 80 Minuten bei zwei Trainingseinheiten pro Tag. Niemand will das Trainingslager im Bus verbringen. Genau diese Zeit kann für Massagen, Pflege, Individualität und Freizeit bestens gebraucht werden. Es sei denn, andere Bedürfnisse stehen im Mittelpunkt. Gerade das Beispiel Malta zeigt, dass es durchaus Teams gibt, welche die Fahrt zum Fussballtraining in Kauf nehmen, dafür aber das ganzjährige Nachtleben in Malta geniessen und so den gesellschaftlichen Teamgedanken mehr Rechnung tragen.

 

Material

Zum Material wie Bälle, Markierungshüttchen und Trainingsmaterial vor Ort habe ich eine gespaltene Meinung. An vielen Orten kann nicht davon ausgegangen werden, dass das Trainingsmaterial dem Standard aus der Schweiz entspricht. Ein gutes Beispiel sind die Fussbälle. Praktisch bis in die 3. Liga hinunter trainiert heute jede Mannschaft mit originalen Matchbällen für CHF 180.- das Stück. Reist die Mannschaft in ein Trainingslager ins Ausland, und finden dann vor Ort die sogenannten Replica Bälle zum halben Preis vor, dann ist die Enttäuschung schon mal vorprogrammiert. Auch hier gilt; gut Abklären, Bedürfnisse festlegen und dann entscheiden.

 

Fazit

Ein Trainingslager zu organisieren ist ein umfassende Angelegenheit. Nebst allen obengenannten Punkten sollte auch das Essen, der Wäscheservice oder die Transferzeit vom Flughafen zum Hotel und noch viele weitere Punkte beachtet werden. Die Komplexität eines Trainingslagers darf also nicht unterschätzt werden und ist eine reine Bedürfnisabfrage jedes einzelnen Vereines. Wir von Kuoni Sports – Ochsner Sport Travel haben den Anspruch, individuell auf jeden einzelnen Verein einzugehen, um aus dem Teamerlebnis Trainingslager das Maximum herausholen zu können. Wir organisieren dein Trainingslager von A-Z im Hintergrund, so dass ihr euch vor Ort voll und ganz auf eure Trainingsziele konzentrieren könnt.

 

Neben der eigentlichen Beratung für das Trainingslager helfen wir gerne auch über allfällige Finanzierungsmöglichkeiten zu diskutieren oder diese gar zu organisieren. Wichtig ist das Gespräch unter den Verantwortlichen und die Individualität jedes einzelnen Vereines zu berücksichtigen.

 

Melde dich bei uns für ein unverbindliches Gespräch. Wir übernehmen gerne die benötigten Aufgaben, damit einem reibungslosen Trainingslager, samt Finanzierung nichts mehr im Wege steht. Als leidenschaftlicher Fussballer freue ich mich, wenn ich dich in der Organisation der Trainingslager unterstützen darf.